Die Drenai-Saga 07. Die Augen von Alchazzar. - Die Augen von Alchazzar
David Gemmell
Lübbe (2001)
In Collection
#107
0*
Fantasy
Broschiert 340420414X
Deutsch
Legenden in der Unterwelt
Die Augen von Alchazzar ist ein Roman aus der Drenai-Serie. Ein alter Bekannter tritt als Hauptperson auf: Druss, die Legende. Wieder einmal endet ein Drenai-Buch mit seinem Tod. Das tut dem Rest des Romans keinen Abbruch was Spannung und Abenteuer anbetrifft -- im Gegenteil: Der Umstand, daß Druss einen aussichtslosen Kampf in der Festung Dros Delnoch gegen die Horden der Nadir kämpft, verleiht dem Geschehen, das Druss erzählt, tragische Größe, aber auch Ironie. Er selbst hatte entscheidenden Anteil daran, die einst zersplitterte Nation der Nadir unter dem Häuptling zu einen, der ihn nun belagert.

Unter der brutalen Unterdrückung durch die römerartigen Gothir träumen die verstreuten und zerstrittenen Nadir-Stämme -- eine Art Mongolenvolk -- vom großen Einiger, der die Stämme zusammenführen wird, um sie zu befreien. Von einem Schamanen wird der junge Krieger Talisman in die Hauptstadt der Gothir geschickt, um Rat von einem alten Weisen einzuholen und dessen Tochter Zhusai in das Land der Nadir mitzunehmen. Dort sucht Talisman den Schrein von Oshikai, der das einzige Heiligtum der Nadir darstellt, das stets von mehreren Stammesdelegationen bewacht wird. Im Schrein sucht er die legendären Augen von Alchazzar, zwei Juwelen von magischer Kraft, die zur Wiedererlangung der Macht der Nadir notwendig sein sollen. In der Haupstadt der Gothir hat Talisman die Bekanntschaft von Druss gemacht. Druss hört von den heilenden Kräften der Alchazzar-Juwelen und macht sich mit seinem Freund, dem Poeten Sieben, in die Nadir-Steppe auf, um mit den Juwelen seinen Freund, den Faustkämpfer Klay zu heilen. Klay fiel einem Attentat zum Opfer, wie es in den Straßen der korrupten Metropole gang und gäbe ist. Doch das Attentat hatte Druss gegolten.

Druss und Sieben merken bald, daß sie von einer Armee der Gothir verfolgt werden -- durch Spione hat auch die Reichsführung der Gothir von den Juwelen erfahren und will sie den Nadir stehlen, um diese endgültig zu unterwerfen. Alle Beteiligten treffen sich am Schrein von Oshikai. Der Ort ist wie ein altes verfallenes Fort gebaut und schwer zu verteidigen, doch zusammen mit Druss gelingt der Aufbau einer Wehrmauer und einer Verteidigungsstrategie. Können 200 Nomaden 5.000 ausgebildeten Berufssoldaten standhalten?

Bald stellt sich jedoch heraus, daß Zhusai, Talismans Begleiterin, besessen ist -- ebenso wie Talisman übrigens. Die beiden stellen die Verkörperung jenes alten heroischen Paares dar, das die Nadir-Nation begründete: Oshikai Dämonenbann und seine Geliebte Shul-sen. Doch aufgrund eines Fluches leben sie in der Unterwelt getrennt voneinander. Talisman und Druss sowie ein Schamane machen sich in die Anderswelt auf, die Fesseln des Paares zu lösen. Sie haben Erfolg, und wenig später befinden sie sich im Besitz der Augen von Alchazzar, die von den beiden gehütet wurden. Mit Hilfe der Magie Shul-sens und der Juwelen gelingt es Zhusai, das Heer der Gothir zu vernichten. Talisman wird Oberhäuptling aller Nadir und vernichtet das Gothir-Reich. Schließlich begegnet er bei der Belagerung von Dros Delnoch seinem Freund Druss wieder. Der Kreis der Erzählung ist geschlossen.

Die Augen von Alchazzar ist sicherlich eines der besten Bücher von David Gemmell überhaupt. Die Motivationen der Hauptfiguren -- real wie auch vergangen -- sind ebenso deutlich und plausibel herausgearbeitet wie ihre jeweilige persönliche Geschichte. Die Atmosphäre der Schauplätze ist realistisch und lebendig eingefangen. Tragik, Komik und Romantik liegen nahe beieinander und bieten so eine lebendige, ausgewogene Mischung aus Emotionen, die für ein erinnerungswürdiges Leseerlebnis notwendig sind. Der Poet Sieben sorgt mit seiner Affektiertheit und seinen Amouren für ironische Reflexionen auf das martialische Geschehen um den Schrein der Nadir. Druss erscheint neben ihm wie ein tumber Haudrauf, erweist sich aber als weit größerer Realist, wenn es um den Erhalt des nackten Lebens geht. Das Paar Talisman und Zhusai ist ein Echo des Paares Oshikai und Shul-sen -- umschattet von tragischer Romantik, eine Geschichte von Überheblichkeit, Strafe und Fluch bis hin zur Erlösung.

All diese Elemente ausgewogen, spannend und unterhaltsam miteinander zu verknüpfen ist eine bemerkenswerte Leistung. Gemmell hat nur wenige vergleichbar gute Bücher geschrieben, die meisten davon in der Drenai-Saga. --Michael Matzer

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