So hatte sich Wallie Smith den Tod eigentlich nicht vorgestellt: sein Bewusstsein erwacht in einer barbarischen Welt im Körper des Schwertkämpfers Shonsu, einem Meister des Siebten Ranges. Shonsu sollte im Auftrag einer Göttin eine wichtige Mission erfüllen und hat versagt. Jetzt muss Wallie ran.

Zuerst hält Wallie das alles nur für eine Halluzination. Aber dann muss er auf schmerzliche Weise erfahren, dass er jetzt Shonsu ist und besser mitspielt, wenn er nicht ein zweites Mal sterben will. Also taucht er ein in die komplizierte Welt der Schwertkämpfer, deren Ehrenkodex verwirrend und abstrus und deren Ehre selbst zweifelhaft ist. Wallie wird den Auftrag der Göttin erfüllen -- wenn er erst einmal herausgefunden hat, worum es eigentlich dabei geht. Denn auch in dieser Welt sind die Götter kapriziös.

Dave Duncan ist ein vielseitiger Autor, sein größter Erfolg dürfte zweifellos die beliebte Pandemia-Saga sein, die mit Der Weg nach Kinvale begann und es auf immerhin acht Bände gebracht hat. Der Zyklus Das Siebte Schwert ist das erste Werk des Autors, das nun etwas verspätet hier zu Lande veröffentlicht wird.

Neu ist die Idee vom durchschnittlichen Erdenmenschen, der in einer anderen Welt im Körper eines Muskelmannes aufwacht, in der Fantasy nun wirklich nicht. E.R. Burroughs und viele andere lassen herzlich grüßen. Aber Duncan macht daraus eine unterhaltsame Geschichte mit einer gehörigen Portion Witz. Man kann dem Roman anmerken, dass der Autor beim Schreiben seinen Spaß hatte. Sein sympathischer Held nimmt die bizarre Situation mit Humor, wenn er nicht gerade um sein Leben kämpft, die Welt der Schwertkämpfer ist exotisch und die Handlung flott erzählt. Das ist mal ein gelungener Erstlingsroman, der nicht nur für Duncans eingeschworene Fans interessant ist, und darüber hinaus auf die beiden Fortsetzungen neugierig macht. --Andreas Decker